Sonntag, 13. März 2016

warum ist zfs nicht im linux-kernel?

Hurrah, ich bin freudiger Besitzer eines Raspberry Pi 3; ein fantastisches Gerät, das mir wohl bald erlauben wird, einen HD-fähigen, modernen Fernseher zu kaufen, der nicht von sich aus nach hause telefoniert.

Zugleich kann ich damit meinen alten RasPi 2 zu Versuchszwecken als OwnCloud-Server aufsetzen. Dazu musste er allerdings zuförderst als Versuchsobjekt für btrfs herhalten. Denn ich will auf moderne Art Backups machen können. Und ich musste mich wundern, wieso ZFS nicht im Linux-Kernel auftaucht.



Der kurzen Rede langer Sinn:

Aufgrund aktueller Warnungen bzgl. durch Viren zerstörter Systeme, habe ich meine Backup-Lösung aktualisiert. Das heißt, ich habe sie eigentlich nur wieder funktionsfähig gemacht und ihre Funktion kontrolliert. Jetzt läuft endlich das klassische Schema mit Großvater, Vater und Sohn. Am Monatsanfang gibts das übliche Vollbackup, direkt danach Level 1, darauf Level 2, der nächste Sonntag wird mit einem erneuten Level 1 gefeiert.

Bei der Einrichtung dieses Backups ist mir aufgefallen, dass ich einen meiner Komputer nicht mit LVM aufgesetzt hatte. Dort sind keine Snapshots möglich, was einiges an Arbeit erforderte, um ein Live-Datei-System korrekt in das Backup aufzunehmen. Die Komputer, bei denen ich an Snapshots gedacht hatte während der Einrichtung, sind kein Problem.

Auf der Suche nach Möglichkeiten, irgendwie Snapshots für bestehende Systeme zu erstellen, bin ich darauf gekommen, dass das bei Rechnern ohne LVM nicht funktioniert. Mit LVM als Unterbau ist es banal einfach, ohne LVM unmöglich: Die Dateisysteme alleine geben diese Funktionalität nicht her.

Mein RasPi2 hat sich dann als natürliches Versuchsobjekt ergeben. Ich habe ihn eingerichtet mit btrfs als Root-System, nach einer Anleitung von hier.

In der allgemeinen Doku zu btrfs klang es, als wäre es bei der Einrichtung des Dateisystems egal, welches Subvolume man als default markiert. Das soll heißen, wenn man mehrere Volumes direkt unter dem Dateisystem anlegt, könne man frei bestimmen, welches davon das Default-Volume sein soll. Bei mir hat das mit den Default-Subvolumes nur funktioniert, als ich nur ein Volume angelegt hatte. Ich konnte kein Volume als default markieren, sobald mehr als eines direkt unterhalb des Dateisystems existierten.

Mit einem Volume als root-Volume lief es dann problemlos und ich konnte beliebige Subvolumes zu diesem root-Volume erzeugen, das root-Volume wurde beim Booten als default erkannt und gemountet.

Da man bei brfs problemlos Snapshots erzeugen kann, wäre damit mein Backup-Problem gelöst.

Die Entwicker des Dateisystems weisen aber deutlich darauf hin, dass sich btrfs in ständiger Entwicklung befindet und es nicht für den produktiven Einsatz gedacht ist, noch nicht. Die Leute bei openSUSE bieten btrfs schon an während einer Installation, insofern scheinen sich da die Geister noch zu scheiden.

Bei der Betrachtung der Features von btrfs (btrfs.wiki.kernel.org) ist mir dann aufgefallen, dass die Features von ZFS ähnliche sind (ZFS Features), beide Dateisysteme behandeln RAID, Snapshots usw. ZFS wird schon seit gefühlten Ewigkeiten bei UNIX-Derivaten eingesetzt, im Linux-Kernel ist es verboten.

Angeblich gibt es Lizenz-Probleme zwischen der CDDL von ZFS und der GPL von Linux. Die FSF hat beide als Open-Source.Lizenzen anerkannt (wikipedia), warum die Hanseln vom Kernel meinen, ZFS passte nicht für sie, weiß der Himmel.

Insofern, bleibt für mein backup-Problem wohl nur als Lösung, alle neuen Systeme mit btrfs aufzusetzen, das absolut problemlos Snapshots von Live-Dateisystemen erlaubt, die für ein Backup benötigt werden, das bei der Benutzung von btrfs wohl erforderlich ist.


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